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Zwetschke to go!

Es ist Herbst, eine grandiose Zeit. Verschiedene Obst- und Gemüsesorten haben jetzt Saison. 2018 ist ein großartiges & ertragreiches Jahr. Was tun, wenn der Zwetschkenbaum sich biegt und der Bauch keine Zwetschken mehr akzeptiert? Richtig: Rex it :-) 

 

Unter uns gesagt, gibt es unzählige Möglichkeiten Obst und Gemüse zu konservieren. Da wird es sicher nicht fad. Hier ein kurzer Überblick:

  1. Chemische Möglichkeiten, zum Beispiel mit Zucker, Salz oder Alkohol.
  2. Physikalische Varianten, zum Beispiel durch Erhitzen, Gefrieren, Wasserentzug oder Bestrahlung.
  3. Biologische Verfahren, zum Beispiel durch Alkoholische Gärung oder Milchsäure-Gärung.
  4. Mittels Veränderung der Gasatmosphäre, zum Beispiel Vakuumverpackung oder Schutzgas.

Aus der Not heraus (unser Zwetschkenbaum kracht gleich zusammen) hab ich mir ein paar Sachen in puncto "Zwetschken ein längeres Leben schenken" überlegt und ausprobiert. Die klaren Sieger sind: Powidl und Zwetschkenröster.

 

Als Powidl bezeichnet man die gefühlt eeeeewig eingekochten Zwetschken. Es zahlt sich aber aus. Wenn man es genau nimmt, ist der Powidl keine Marmelade bzw. Konfitüre. Traditionell wird der Powidl nämlich ohne Zucker und Gelierhilfe hergestellt. Man braucht nur Zwetschken und Gewürze nach Bedarf (Zimt, Nelken, Kardamom). Der "Schmäh" ist, dass die entkernten und halbierten Zwetschken über Stunden bei geringer Hitze dahin brodeln, damit das enthaltene Wasser verdampfen kann. Dadurch wird die Sache auch lange haltbar. Abschließend noch heiß in (zum Beispiel) Rex-Gläser füllen und gut verschließen. Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, gibt man vor dem Verschließen einen Schuss Rum auf den Powidl und zündet diesen an. Deckel drauf und warten, bis die Flamme von selbst erlischt (Luft aus, Mikroorganismen aus).

 

Zwetschkenröster schmecken nicht nur grandios zum Kaiserschmarren. Topfenknödel würden sich auch anbieten. Nur damit keine Langeweile aufkommt... Der Unterschied zu Powidl? Dieser liegt eindeutig in der kürzeren Zubereitungszeit - genau das richtige für ungeduldige Menschen. Zuerst werden die Zwetschken gewaschen, halbiert und entsteint. Bei Belieben einfach eine Zimtrinde zerkleinern und mit Nelken in ein Leinensäckchen binden oder in ein Gewürzei geben. Für den perfekten Geschmack werden 100 bis 200 Gramm Zucker (für rund ein Kilogramm Zwetschken) in einem großen Topf karamellisiert. Eine Zitrone halbieren und den Zucker damit "ablöschen". Dazu Zitrone am besten auf eine Gabel spießen und mit der geschnittenen Seite durch den Zucker ziehen. Nun die Zwetschken dazu mengen (eventuell einen Schuss Wasser nachfüllen) und alles langsam weich dünsten (30 bis 40 Minuten). Nach Lust und Laune kann man sich den Karamellisieren-Hokus-Pokus auch sparen - schmeckt trotzdem gut.

 

 

Was haben aber alle Einmach-Konservierungs-Haltbarmachen-Geschichten gemeinsam? Richtig: Sind sind ein perfektes Mitbringsel und wer freut sich nicht über Geschenke, die man essen kann :-)

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Martina (Mittwoch, 03 Oktober 2018 10:18)

    Super cooler Beitrag! � das mit dem Rum anzünden wusste ich noch garnicht! Werde ich beim nächsten Mal probieren!